Elspe2019

Das Showprogramm bei den Karl-May-Festspielen Elspe als "Appetizer" für das eigentliche Stück, in diesem Jahr "Winnetou III-Winnetous letzter Kampf" war eher Krampf als Kunst... Leider werden die Shows von Jahr zu Jahr schlechter und kind(l)ischer...Die Tiershow "Dogs and Horses" (was haben Hunde mit dem Wilden Westen zu tun...?) einfach nur albern (deshalb auch keine Foto-Diashow!), die Musikshow "Forever Country" sängerisch so schlecht (keiner der SängerInnen hätte es bei DSDS in den Recall geschafft, lebte einzig allein von tänzerischen Elementen (wobei Contemporary da auch etwas gewöhnungsbedürftig war...) wie bei dem gelungenen "Footloose" und der brennenden Tanz-Theke ;-) und die Pferdeshow "Action, Stunts und Cascadeure" zumindest mit zwei sehenswerten Feuerstunts.
Das Stück 2019 hat mir im Gegensatz zu 2018 wieder von der Handlung und Inszenierung besser gefallen; mit einem spielstarken Jean-Marc Birkholz als Häuptling der Apatschen (natürlich kein Vergleich zu dem jahrelangen Winnetou-Darsteller Benjamin Armbruster oder Legende Pierre Brice...) in seinem "Letzten Kampf" gegen die verbrecherischen "Hounds" (Gangster eher schwach besetzt und Vorjahres-Indianerhäuptling Parranoh Sebastian Kolb als heimlicher Boss der Bande meiner Meinung nach fehl am Platz). Hinzu mit einem als "Leo Bergmann" schauspielerisch unterforderten Markus Lürick... Marco Kühne mit guter Leistung als "Red Mangas", aber mit "Irokesen(!)frisur und mit Bleichgesicht natürlich niemals optisch ein Indianer (zudem in der zweiten Spielhälfte vor seinem Gang in die "Ewigen Jagdgründe" kaum noch auf der Spielfläche...) Warum eigentlich kein "Gottesurteil" (z.B. Kampf zwischen "Red Mangas" und "Winnetou" , echte Indianer-/Banditenüberfälle auf Treck oder Eisenbahn??? Insgesamt wieder wenig Action, dafür zum Glück deutlich weniger Klamauk, aber immer mehr der Trend zu Kinder-und Senioren-(freundlichem) Theater.... Schade. Wer Elspe jahrelang besucht hat wie ich, sieht, dass immer weniger (gute) Schauspieler zum Ensemble gehören...M.Pape, R.Schauerte, J.Bludau haben das Erlebnis Elspe mehr geprägt als macher denkt. Und wo ich gerade nostalgisch und sentimental werde: Lichtblicke die Auftritte der Postkutsche (herrlich!) und die Szene mit dem Überfall aufs Indianerzeltdorf. Endlich mal etwas Drama(tik) und schmerzlich vermisste Emotionen. Die beste schauspielerische Leistung meines Erachtens von der Jüngsten auf der Naturbühne, Luisa Poddighe als Susan...
Zum guten Schluss gibt es auch keinen Wasserfall nach dem großen Finale...Aber zum Glück die erlösende Nachricht "Winnetou lebt"... und wird nächsten Sommer gegen den "Ölprinz" kämpfen...Also doch ein weiterer Kampf und nicht sein letzter... ;-)
Share by: